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Union Berlin fängt Feuer – Beste Saisonleistung mit einem Punkt gegen Hertha BSC belohnt

18.09.10 (2. Bundesliga, Aktuelles, News, Startseite)

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Das erste Pflichtspiel-Derby gegen Hertha BSC seit 60 Jahren begann fürs Erste mit allerhand Wechselspielen im Team von Uwe Neuhaus. Die taktische Ausrichtung wechselte vom 4 – 4 – 2 gegen Paderborn wieder auf ein 4 – 2 – 3 – 1, darüber hinaus drehte der Trainer kräftig das Personalkarussel und tauschte auf insgesamt vier Positionen:

Glinker – Menz, Madouni, Rauw (39. Göhlert), Kohlmann – Peitz – Brunnemann, Mattuschka (76. Kolk), Parensen ( 80. Savran) – Benyamina, Mosquera

Christoph Menz ersetzte den mit Kniereizung außer Gefecht gesetzten Jerome Polenz auf der rechten Abwehrseite. Bernd Rauw rückte für Daniel Göhlert auf die zweite Innenverteidiger-Position neben Ahmed Madouni. Nach Rauws Verletzung kehrte jedoch Göhlert bereits in der 39. in die Mannschaft zurück. Im linken Mittelfeld gab Michael Parensen sein Comeback in der Startelf und auch John Jairo Mosquera kehrte ins Team zurück, was für den in Paderborn unglücklichen Halil Savran zunächst einen Platz auf der Bank bedeutete. Die größte Überraschung war allerdings die Pause für Santi Kolk, für den das Hinrunden-Highlight der 2. Bundesliga auf der Ersatzbank begann.

Um das Derby herum war die Atmosphäre zum Anstoß friedlich und auch die Choreografien auf der Waldseite waren toll anzusehen. Da passte es nicht so recht, dass das Spielgerät bereits nach zwei Spielminuten zum ersten Mal im Netz der Unioner zappelte. Herthas Peter Niemeyer wuchtete den Ball nach einem Freistoß von Kobiashvilli mit dem Kopf in das von Jan Glinker gehütete Tor. Die kalte Dusche erwies sich jedoch als Initialzündung für die Eisernen. Mit mehr Ballbesitz und auch den besseren Gelegenheiten erarbeitete sich Union ein optisches Übergewicht. Hätte John Jairo Mosquera in der 12. Minute nach einer Parensen-Flanke nicht dem auf der Torlinie postierten Levan Kobiashvilli gegen die Beine geschossen, wer weiß wie das Spiel sich nach dem so möglichen frühen Ausgleich entwickelt hätte.

Wenig später wurde es kribbelig für Schiedsrichter Dr. Felix Brych, der ein klares Foulspiel von Herthas Christian Lell an John Jairo Mosquera im Strafraum übersah. Den fälligen Elfmeterpfiff versagte der Unparteiische Union unverständlicherweise. Im folgenden Spielverlauf schaffte es Hertha nicht, aus den besseren technischen Anlagen Profit zu schlagen. „Wir haben es versäumt nach dem Tor die nötige Dominanz aufzubauen und uns zu befreien“, äußerte sich Markus Babbel unzufrieden nach der Begegnung. Mit Schüssen aus der zweiten Reihe hatte Union vor dem Pausentee noch zwei gute Szenen durch Karim Benyamina (19./45.).

Für den zweiten Durchgang ließ Uwe Neuhaus die Reihen seiner Akteure zunächst unverändert. Die Anhänger von Hertha BSC machten nach Wiederanpfiff mit Pyrotechnik auf sich aufmerksam, sodass die Begegnung für einige Minuten unterbrochen werden musste. Das Spiel verlief nach der vierminütigen Pause dann mit wenigen Höhepunkten, jedoch einer unermüdlich kämpfenden Union-Elf, die schließlich belohnt wurde, als in Minute dreiundachtzig der eingewechselte Santi Kolk nach einem kurzen Antritt mit Ball am Fuß aus 25 Metern vollendete. Der Flachschuss war für den Hertha-Schlussmann Maikel Aerts nicht zu erreichen. Union versuchte weiter nachzusetzen, Zählbares gelang aber nicht mehr.

„Nachdem wir in Rückstand geraten sind, mussten wir uns mit viel Intensität in die Zweikämpfe und in das Spiel reinbeißen. Das ist uns gelungen, womit wir Charakter gezeigt haben. Mit Ausnahme des Ergebnisses haben wir heute viel von dem, was wir uns vorgenommen haben, auch umsetzen können. Wie sich die Mannschaft präsentiert hat, war ein eindeutiges Zeichen, darf aber keine Eintagsfliege bleiben“, so ein zufriedener Uwe Neuhaus in der Pressekonferenz. Besonders lobende Worte fand Neuhaus noch für Michael Parensen: „Nach langer Verletzungspause und nur einem Spiel in der U23 hat sich Michael heute ausgepumpt, bis wirklich gar nichts mehr ging. Seine Mentalität war ein Gewinn für die Mannschaft. Das Spiel heute stimmt mich zuversichtlich“, beschloss Uwe Neuhaus das Pressegespräch gut gelaunt.

Markus Babbel sah das ähnlich: „Wir haben heute einen Punkt gewonnen. Ich habe zur Mannschaft gesagt, wenn man nicht gewinnen kann, darf man zumindest nicht verlieren. Verteidigt haben wir heute wirklich gut, sodass das Gegentor zu einem Zeitpunkt fiel, als ich dachte, dass nichts mehr passieren wird. Das Ergebnis ist in dieser Form auch gerecht.“

Das Derby endet mit einem 1:1-Unentschieden der versöhnlichen Art und lässt nach einem kämpferischen Auftritt des 1. FC Union Berlin mit Zuversicht auf das Mittwochsspiel in Osnabrück schauen.

Quelle: 1. FC Union Berlin