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Union Berlin – Rückstand gedreht: 4:1-Sieg gegen Ingolstadt zementiert Unions Heimstärke

12.09.11 (2. Bundesliga, Aktuelles, News, Startseite)

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Der 1. FC Union Berlin konnte am siebten Spieltag der 2. Bundesliga die eigene Heimstärke unterstreichen. Früh in Rückstand geraten drehte Union die Partie durch Tore von Christian Stuff, Silvio (2) und Torsten Mattuschka und gewann vor 15.204 Zuschauern verdientermaßen mit 4:1 (2:1).

Union-Trainer Uwe Neuhaus baute seine Startelf im Vergleich zum 1860-Spiel auf zwei Positionen um: Kapitän Torsten Mattuschka kehrte auf seinen angestammten Platz in der Schaltzentrale zurück und Ahmed Madouni rückte für den infektgeschwächten Christoph Menz neben Christian Stuff in die Innenverteidigung. Simon Terodde wartete zunächst auf der Bank auf seinen Einsatz. Offensiver ausgerichtet als zuletzt in München operierte Union gegen Ingolstadt mit zwei Stürmern im 4 – 1 – 3 – 2:

Glinker – Pfertzel (63. Menz), Stuff, Madouni, Kohlmann – Karl – Quiring, Mattuschka, Parensen (82. Zoundi) – Mosquera (74. Terodde), Silvio

Von Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen begleitet erwischten die Eisernen den deutlich besseren Start. Mit dem Rücken zum Tor legte Silvio nach zwei Minuten auf John Jairo Mosquera ab, der mit dem Innenspann verzog. Und auch die zweite Möglichkeit ging auf das Konto der Gastgeber. Michael Parensens Schuss von der Strafraumkante musste Sascha Kirstein mit vollem Körpereinsatz um den Pfosten zur Ecke klären (8.). Die Partie pendelte sich daraufhin im Aktionsraum zwischen den Strafräumen ein, als Ingolstadts Moritz Hartmann plötzlich mutterseelenallein vor dem Tor von Jan Glinker auftauchte und den in der Anfangsviertelstunde eigentlich spielbestimmenden Unionern das überraschende Gegentor einschenkte (13.). Mit der ersten Chance gingen die Donaustädter bei drückender Schwüle also in Führung, was die Platzherren so aber nicht im Raum stehen lassen wollten – das folgende Powerplay war klares Indiz für den ungebrochenen Siegeswillen. Christian Stuff belohnte sein Team nach Freistoß von Mattuschka in bester Hrubesch-Manier mit dem Hinterkopf (21.). Die Gäste glänzten vornehmlich mit robusten Defensivaktionen, einen Elfmeterpfiff hätte das Einsteigen von Biliskov gegen Christopher Quiring dennoch nicht verdient gehabt (26.). Der folgende Freistoß brachte einen Pfostentreffer von Ahmed Madouni, der sich schlitzohrig im Rücken der Ingolstädter Abwehr davon gestohlen hatte (27.). Den Rückstand hatten die Köpenicker gedanklich offensichtlich schnell weggewischt. Spätestens in der 30. Minute waren Befürchtungen, Union würde eventuell Probleme bekommen, vorerst kein Thema mehr. Indiz dafür eine traumhafte Dreierkombination zwischen Patrick Kohlmann, dessen weiter Ball Torsten Mattuschka fand, der den Ball volley zentral vor das Tor verlängerte, wo Silvio per spektakulärem Seitfallzieher zum 2:1 verwertete. Ein mindestens „gefühltes“ Tor des Monats, auf jeden Fall aber eines der schönsten Union-Tore überhaupt! Mit der verdienten Führung im Rücken kombinierte Union sehenswert und wurde erst vom Pausenpfiff unterbrochen.

Die Halbzeit brachte noch einmal die Erinnerung an den nun zwei Jahre zurückliegenden Stadionbau zurück. Projektleiterin Slyvia Weisheit, die die Umbauarbeiten geleitet hatte und sich künftig neuen Projekten zuwenden wird, wurde stimmungsvoll und unter tosendem Beifall der Zuschauer von Union-Präsident Dirk Zingler im Mittelkreis verabschiedet.

Mit dem Wiederanpfiff gelang es den Eisernen, an die Dynamik der ersten Hälfte nahtlos anzuknüpfen. Im Doppelpass überwanden Silvio und Torsten Mattuschka die gegnerische Abwehrreihe. Der Kapitän holte sich mit langem Schritt das Anspiel des Brasilianers und umtänzelte Schlussmann Kirschstein zum 3:1 (49.). Das Zwischenergebnis bildete das Kräfteverhältnis nach einer Stunde Spielzeit durchaus realistisch ab. Die ganz großen Angriffswellen forcierte Union vorerst nicht mehr, stand aber gut und schaffte sich mit viel Ballbesitz die nötige Entlastung. Eine Schlussoffensive wagten angeschlagene Bayern auch in den letzten zwanzig Minuten nicht mehr. So verwaltete Union den komfortablen Vorsprung und sparte bei drückender Hitze wertvolle Reserven. Aber die Eisernen hegten weiter Ambitionen. Der eingewechselte Patrick Zoundi machte sich mit seinem zweiten Ballkontakt auf den Weg zur Vorentscheidung, verzichtete aber auf den Zug zum Tor und entschied sich für den Querpass, der den mitgelaufenen Michael Parensen knapp verpasste (83.). Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, dachte sich dann wohl Silvio, der mit seinem vierten Saisontor überlegt das 4:1-Endresultat herstellte.

„Wir haben den Rückstand schnell verdaut, gezeigt was in uns steckt und auch in der Bewegung nach vorn überzeugt“, freute sich Chefcoach Uwe Neuhaus über die Reaktion seiner Mannschaft nach dem frühen Gegentor. Besondere Beachtung des Trainers erfuhr das erste Tor von Silvio und dessen Zustandekommen: „Das allein war das Eintrittsgeld wert“, frohlockte Neuhaus.

Zum Auswärtsspiel am achten Spieltag führt der Spielplan den 1. FC Union Berlin am kommenden Sonnabend, 17.09.2011 um 13:00 Uhr zum MSV Duisburg, wo es nach den glänzenden Heimauftritten nun auch in der Fremde klappen soll.

Quelle: Union Berlin