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Union Berlin erkämpft gegen Bielefeld ein 2:2 in Unterzahl

21.03.11 (2. Bundesliga, Aktuelles, News, Startseite)

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Ein Punkt als Sieg

Die Eisernen teilten sich am Sonntag (20.03.2011) im Heimspiel mit Arminia Bielefeld nach einem 2:2 (1:2) die Punkte. Zur Halbzeit lag die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus in Rückstand und musste durch eine Rote Karte für Torsten Mattuschka in Unterzahl gegen den Rückstand ankämpfen. Nach dem Seitenwechsel glichen die Berliner aus und retteten den Punkt trotz eines weiteren Platzverweises über die Zeit.

Uwe Neuhaus wartete im Vergleich zum Spiel gegen Augsburg mit drei Wechseln in seiner Anfangsformation auf. Für Bernd Rauw, Paul Thomik und Santi Kolk rückten Dominic Peitz, Patrick Kohlmann und Halil Savran in die Mannschaft, die im 4-4-2 wie folgt den Platz betrat:

Höttecke – Menz, Göhlert, Madouni, Kohlmann – Peitz – Ede (81. Brunnemann), Mattuschka (Rot, 26.), Parensen (88. Rauw) – Savran (89. Benyamina), Mosquera (Gelb-Rot, 78.)

Seine Mannschaft wolle die Favoritenrolle selbstbewusst annehmen, sagte Uwe Neuhaus vor dem Spiel. Der erste Heimsieg seit vier Begegnungen wäre dabei ein bedeutungsvoller Schritt in Richtung Klassenerhalt gewesen. Die Partie begann jedoch mit einem Schock für Union. Bereits nach vier Minuten, die Zuschauer hatten sich bei bestem Frühlingswetter gerade in Stimmung gesungen, verpasste Christian Müller den Platzherren eine ganz kalte Dusche: Der Mittelfeldspieler schloss einen Sololauf aus 20 Metern erfolgreich ab. Der Rückstand stachelte Union merklich an und so hatte Dennis Eilhoff im Bielefelder Tor nach einem Mattuschka-Freistoß erstmalig die Möglichkeit sich auszuzeichnen (10.). Den Ausgleich erzielte vier Minuten darauf Halil Savran (14.). Eine wunderbare Kombination im Zusammenspiel mit Torsten Mattuschka nutzte der Stürmer, um den Ball nach einer Drehung um den Gegenspieler aus 13 Metern flach in die linke Ecke zu befördern. Dem Schlusspunkt einer technisch hervorragenden Ballstafette konnte der Bielefelder Torwart nichts mehr entgegensetzen. Dann folgte der erste Aufreger in einem Spiel, das insgesamt sehr emotional geführt wurde. Nach einem Allerweltsfoul von Dominic Peitz drückte Josip Tadic den Ball nach einem Freistoß von der rechten Seite zur erneuten Gästeführung über die Linie (22.). Pikant in dieser Szene war die vermeintliche Abseitsstellung des Bielefelders beim Torschuss, die ungeahndet blieb. Zum negativen Höhepunkt der ersten Hälfte geriet dann die Rote Karte für Torsten Mattuschka in der 26. Minute. Nach einer Rangelei an der Außenlinie wollte sich der Kapitän den Ball aus den Händen eines Bielefelder Betreuers holen, der diesen aber nicht hergeben wollte. Ein kleiner Schubser des Union-Kapitäns reichte Schiedsrichter Sascha Thielert dann für seine harte Entscheidung, die das Spiel aus dem Ruder laufen ließ. Angefeuert von einem schier entfesselten Publikum spielte Union trotz Unterzahl mutig weiter nach vorn. Ein Freistoß von Christoph Menz (31.) hätte beinahe sein Ziel gefunden. Als der Ball beim zweiten Menz-Versuch den Ball auf direktem Weg ins Netz fand, entschied Schiri Thielert auf Abseits (37.). Bis kurz vor der Halbzeit hielten die Jungs von Uwe Neuhaus den Druck auf den Bielefelder Kasten konstant hoch. Erst in der 45. Minute hätte ein Konter über Sebastian Heidinger ein weiteres Tor für die Gäste bringen können, doch der Ball flog über das Tor von Marcel Höttecke. So ging es mit 1:2 in die Pause.

Nach dem Wiederanpfiff forcierte Union weiterhin kraftvolle Angriffe. Mosqueras Kopfball nach einer Ecke klärte Markus Schuler noch auf der Linie (47.) Doch gerade als sich die Überzahl der Gäste anfing ein wenig bemerkbar zu machen, schickte Chinedu Ede nach Ecke für Bielefeld Mosquera auf die Reise. Der Kolumbianer nahm es mit zwei Verteidigern auf, überrannte diese und schob den Ball am geschlagenen Eilhoff vorbei ins Tor (58.). In Unterzahl den Ausgleich erzielt – alles schien nun möglich. Einen Elfmeterpfiff ersehnten die 15.789 herbei als Mosquera mit dem Ball am Fuß durch das Einwirken seines Gegenspielers im Strafraum ins Straucheln kam und fiel. Die Pfeife von Sascha Thielert blieb jedoch stumm. Turbulente Minuten folgten, in denen ein wahres Kartenfestival zu erleben war. Auch John Jairo Mosquera holte sich in diesen Minuten nach einem Gerangel mit Markus Schuler eine Verwarnung ab. Diese war folgenschwer, denn nur drei Minuten darauf sah er nach einem weiteren strittigen Zweikampf, erneut mit dem giftigen Schuler, die Gelb-Rote Karte. Die Hausherren waren daraufhin für eine knappe Viertelstunde mit zwei Mann weniger nun vor allem darauf bedacht, das Unentschieden zu verteidigen. Mit Händen und Füßen wehrten sich die tapfer kämpfenden Unioner gegen die Angriffe der Gäste. Und dann gab es sie doch noch, die Chance zur Unioner Führung. Der eingewechselte Björn Brunnemann traf nach herrlicher Ballannahme in der Luft jedoch den Ball nicht richtig. Mit dem Schlusspfiff sicherte sich der 1. FC Union Berlin somit einen Punkt, der nach den Geschehnissen über die gesamten ereignisreichen 90 Minuten fast wie ein Sieg zu werten ist.

Genau so sah das offenbar Bielefelds Trainer Ewald Lienen im Anschluss an die Partie: „Hier nicht den Sieg mitgenommen zu haben, ärgert mich maßlos. Wir haben unseren Vorteil viel zu leichtfertig hergegeben und kamen dann am Ende gegen tief stehende Unioner nicht mehr durch.“

Uwe Neuhaus machte seinem Ärger über die Schiedsrichterleistung Luft: „Die Rote Karte für Mattuschka ist ein Witz. Wir haben aber die Emotionen der Zuschauer für uns nutzen können und immerhin einen Punkt erkämpft. Damit müssen wir unter diesen Umständen wohl leben.“

Es folgt nun ein spielfreies Wochenende, das voraussichtlich noch zu einem Testspiel am Freitagabend genutzt wird. Am 3. April geht es dann in der 2. Bundesliga weiter mit dem Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Oberhausen. Für Uwe Neuhaus ein schwieriges Aufstellungspuzzle, muss er doch Torsten Mattuschka, John Jairo Mosquera und auch Patrick Kohlmann ersetzen, der in der heutigen Partie seine fünfte Gelbe Karte sah.

Quelle: Union Berlin