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Union kann den Bann gegen Fürth nicht brechen

24.07.11 (2. Bundesliga, Aktuelles, News, Startseite)

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Der 1. FC Union Berlin kann die schwarze Serie gegen Greuther Fürth, trotz eines guten Starts, nicht beenden und unterliegt den Franken mit 0:4 (0:2).

Die personelle Besetzung änderte sich im Vergleich zum Auftritt gegen den FSV Frankfurt nicht. Union begegnete Fürth im 4-4-2 mit einer „Doppelsechs“ und begann mit folgender Formation:

Höttecke – Pfertzel (60. Mattuschka), Stuff, Madouni, Kohlmann – Quiring, Menz, Karl, Ede (46. Mosquera (63. Zoundi)) – Terodde, Silvio

Auf vorsichtiges Abtasten verzichtete Union gänzlich und ließ von Beginn an Angriff um Angriff auf das gegnerische Tor zurollen. Die erste aussichtsreiche Chance ergab sich in der 5. Minute. Nach einer Ecke sprang Silvio am höchsten, köpfte jedoch über den Querbalken. Auffällig auch die schwer auszurechnenden Dribblings von Christopher Quiring. Gegen den Flügelflitzer fand die Fürther Hintermannschaft keine Mittel. Bezeichnend das Zustandekommen der zweiten Großchance. Quirings Einzelaktion über rechts folgte ein Pass in die Mitte, von wo aus Chinedu Ede nicht verwerten konnte und auch der Nachschuss von Simon Terodde das Ziel nicht fand. Alles schien bis zu diesem Moment genau nach Plan zu laufen. Den ersten Torschuss für das „Kleeblatt“ gab kurz darauf Heinrich Schmidtgal ab. Der direkte Freistoß des kasachischen Nationalspielers flog überraschend in das Gehäuse von Marcel Höttecke und sorgte für Verwirrung auf den Rängen und sicher auch bei Uwe Neuhaus (8.). Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt und doch steckten die Eisernen den Kopf nicht in den Sand. Marc Pfertzel hatte den Ausgleich nach einem Querpass von Simon Terodde auf dem Fuß, doch der Franzose schob das Spielgerät am rechten Pfosten vorbei (15.). Fürth kam durch den schnellen Stephan Schröck und den beweglichen Tayfun Pektürk in der Folge besser in die Partie – und zu Chancen. Christopher Nöthe und Edgar Prib scheiterten mit ihren Fernschüssen zum einen an deren Ungenauigkeit und zum anderen an Marcel Höttecke (18./19.). Die nächste Schrecksekunde für den Union-Anhang verantwortete Fürths Olivier Occean. Der Kanadier erzielte in der 27. Spielminute das 2:0. Über den linken Flügel kam die Hereingabe von Stephan Schröck, die den Gäste-Stürmer – für Union folgenreich – fand. Die Verunsicherung hing der Neuhaus-Elf deutlich sichtbar in den Kleidern. Hätte Höttecke sich nicht ganz groß gemacht, hätte es durch Nöthe beinahe den vorzeitigen Knock Out setzen können (42.). Mit zwei Toren in Rückstand ging es für Union in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel brachte Uwe Neuhaus auf der linken Außenposition John Jairo Mosquera für Chinedu Ede. Die Einwechslung des Kolumbianers änderte am Spielverlauf nichts. Fürth sorgte weiter für den Takt der Partie und kam durch das zweite Tor von Olivier Occean zur 3:0-Führung (50.). Auf eine Wendung mochte man spätestens ab diesem Moment kaum noch hoffen. Doch angepeitscht von einer nimmermüden Kulisse steckten die Eisernen nie auf. Christopher Quiring machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zum Anschlusstreffer und zog dabei an Schmidtgal vorbei, der sich nur mit einem gelbwürdigen Foul zu helfen wusste. Durch den Platzverweis des bereits zuvor verwarnten Torschützen war Union nun in Überzahl, was Uwe Neuhaus zu einem weiteren Wechsel veranlasste. Marc Pfertzel machte Platz für Torsten Mattuschka, der die Impulse für das eigentlich Unschaffbare setzen sollte. Zunächst gelang dies nicht, denn die Gäste zogen sich zurück und lauerten auf Konter. Als Markus Karl aus vier Metern die Ruhe nicht fand und die Kugel am Kasten vorbei jagte und Torsten Mattuschka dann zu allem Überfluss auch noch vom Elfmeterpunkt nicht traf, war der rabenschwarze Fußballnachmittag perfekt. Dass die Spielvereinigung auf der Gegenseite mit einem Strafstoß durch Bernd Nehrig zehn Minuten vor dem Abpfiff noch zum 4:0 kam, passte dann auch irgendwie in das Bild dieses Tages.

Uwe Neuhaus war mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden, suchte aber trotz allem nach den positiven Aspekten: „Wir sind sehr gut in das Spiel gekommen und hatten auch Möglichkeiten“, so der Trainer, der in der Torausbeute den Hauptunterschied zwischen beiden Mannschaften ausmachte: „Wir haben, um Druck aufbauen zu können, ein gewisses Risiko in Kauf genommen. Die Effektivität bei der Chancenverwertung war heute der große Unterschied. Dazu haben wir in den Zweikämpfen einfach viel zu viele Fehler gemacht“, so Neuhaus.

Den Zuschauern gebührte das größte Lob, was auch Gästetrainer Michael Büskens so sah: „Ich habe in meiner Laufbahn bei einem solchen Rückstand der eigenen Mannschaft noch nie ein vergleichbares Publikum erlebt, das war sensationell“, zeigte sich Büskens beeindruckt. Lob fand er zudem für nie aufsteckende Unioner: „Das war eine sehr hohe Hürde heute. Diese Mannschaft hat Charakter und deshalb konnten wir und, so seltsam es bei einem 4:0-Sieg klingen mag, eigentlich nie sicher sein.“

Jetzt heißt es für die Mannschaft diesen „gebrauchten“ Spieltag aus den Köpfen zu bekommen, denn als nächstes steht die erste Runde im DFB-Pokal an. Am kommenden Freitag ist die Mannschaft um Kapitän Torsten Mattuschka zu Gast im Essener Georg-Melches-Stadion. Der Spielbetrieb in der 2. Bundesliga wird eine Woche darauf wieder aufgenommen. Am Freitag, 05.08.2011 um 18 Uhr heißt der Gegner im Stadion An der Alten Försterei dann SC Paderborn 07.

Quelle: Union Berlin