Meister, aber Erfolg war nicht alles!
19.04.10 (Aktuelles, Gerhard Ahrens, Startseite)
Twitter It! TeilenGerhard Ahrens schreibt für FussballFanSeiten.de – Folge 10
„In dem damals abgetrennten Teil unseres Landes gab es die Arbeiteraufstände.“
Die schönste Fußballzeit für Fritz Walter waren die 50er Jahre. Gleich 1951 wurde die 1. Deutsche Meisterschaft errungen. Die Begeisterung in Kaiserslautern kannte keine Grenzen. Überhaupt die Fans des FCK haben eine unglaubliche Fantasie beim Schmücken ihres Stadions oder bei der Begleitung ihrer Mannschaft zu auswärtigen Spielen. Nicht nur wenn die Mannschaft oben mitspielt, steht die halbe Pfalz hinter ihren Lieblingsverein. Das beweisen seit Jahrzehnten die Zuschauerzahlen. Als Fritz und seine Walter-Elf den Grundstein legten, wurde der Besuch auf dem Betze lebensnotwendig, und diese Liebe zum Verein hat sich auch im neuen Jahrhundert kein bisschen geändert.
Die erste Meisterschaft gegen Preußen Münster im Olympia Stadion in Berlin war schon eine großartige Leistung. Gefürchtet war der „100 000 Mark Sturm“ der Preußen mit Schade und Gerritzen. Trainer Richard Schneider tat das einzig Richtige und stellte als Wachhund Bernhard Fuchs als Vorstopper zu den beiden gefürchteten Assen des Gegners. |
Die Waltermannschaft war trotz ihrer großen Zugnummer im deutschen Fußball, immer bemüht, kleinere Vereine durch Freundschaft Spiele finanziell zu helfen. Dieses machte sie unglaublich beliebt in den Landkreisen, ja, in ganz Deutschland. So hatte 1952 der Verein im Norden acht Spiele vereinbart. Die alle im Bereich der Nordsee Küste vorgesehen waren. Unter anderem auch auf Borkum. Hier passierte dann folgendes Unglück. Als die Kameraden auf ihren Betten lagen und sich ausruhten, löste ich eine Deckenlampe aus der Verankerung und schlug auf den Oberschenkel von Roman Kohlmeyer. Die heiße Leuchte verbrannte seinen Oberschenkel und er musste sofort ins Krankenhaus. Der Trainer wollte Roman den jüngeren Bruder von Werner Kohlmeyer als rechten Verteidiger einbauen, damit hätte er in seiner Mannschaft das dritte Brüder Paar gehabt. Ein frommer Wunsch, Roman konnte später nach der Heilung nicht mehr Fußballspielen, es war schon sehr traurig in jungen Jahren mit solchen Voraussetzungen den geliebten Sport aufzugeben. |
In dem damals abgetrennten Teil unseres Landes gab es die Arbeiteraufstände. Das hatte zur Folge, dass der Sonderzug mit vordem geplanten 2.500 Zuschauern nur mit 800 Schlachtenbummlern (so sagte man in den 50er Jahren zu den heutigen Fans) aus Kaiserslautern auf die weite Reise ging. Die anderen hatte die Angst um mögliche Schwierigkeiten abgehalten, mitzufahren. Auch waren einige Ränge im Olympia Stadion nicht ausgelastet, da auch aus dem Osten den Bürgern der Besuch des Endspiels nicht erlaubt wurde. Die Westberliner waren dankbar, dass der FCK trotz der großen Probleme am Olympia Stadion für das Endspiel festhielt. |
Gerhard Ahrens PS: Uter http://picasaweb.google.de/ahrensgerhard gibt es eine große Bilderauswahl sowie bei http://www.wo-was-wie-hilft.de/ aus vielen Stadien und Ländern Berichte nicht nur über eine sehr schöne Fußballvergangenheit. |